2006/09/28

Bay Of Islands (28.9.2006)


DSCN9443
Originally uploaded by schlagwein.

Unsere erste Fahrt fuehrte uns bis zur Bay of Islands, einige Stunden noerdlich von Auckland. Hier campten wir dirket am Strand... Und verzehrten unserer erstes Abendessen mit einer Flasche Chardonnay.

Die Neuseelaender sind generell SEHR freundlich - und speziell als unabaengig Reisender weiss man zu schaetzen, dass man praktisch ueberall wild campen darf. Wir verbachten keine einzige Nacht auf einem regulaeren Camping-Platz). Selbst an den Orten, wo ein Schild auf "no camping" hinweist (wie zum Beispiel hier), kraeht - im Gegensatz zu Australien - kein Hahn danach: die Anwohner halfen uns mit Zitronen aus, und schienen nicht im geringsten irritiert. "No worries, mate"...

Da Hannah aber nicht in ein Kayak zu bewegen war (kalt) und die teuren Touren mit groesserem Schiff nicht so spannend erschienen (touristisch) fuhren wir zum ersten Mal tagsueber durch Neuseeland: TRAUM!

Neuseeland ist, da waren wir uns einig, dass Land, das bisher am schoensten war (wenn man denn direkt vergleichen will). Und zwar nicht nur in bestimmten Gegenden, sondern einfach ALLES: man konnte hinter jeder Kurve stehen bleiben, wieder etwas neues sehen und Fotos in alle Richtungen schiessen. Eine Landschaft zum Hineinknien! So wie das Auenland eben, Papa! ;)

Daniel

2006/09/27

Auckland (27.9.2006)


DSCN9438
Originally uploaded by schlagwein.

Neuseeland besteht aus zwei Inseln, die einfallsloserweise einfach "Nord-" und "Suedinsel" heissen (ich hoffe wenigsten in Maori gibt es da was klangvolleres). Die Nordinsel ist klimatisch wesentlich milder (wir sind ja auf der Suedhalbkugel) und die groessten Staedte Wellington und Auckland liegen dort. Die Suedinsel soll (noch) schoener als die Nordinsel sein - aber aufgrund unseres Tickets und unserer Zeit konnten wir uns nur den Norden ansehen.

Neuseeland ist trotz des Rufes als Einwanderungsland immer noch nicht wirklich bevoelkert: nur 15 Menschen leben auf einem Quadratkilometer (zum Vergleich: in Deutschland sind es ca. 250!). Die 4 Millionen Neuseelaender koennten sich also ganz gut verteilen, aber gut ein Drittel von Ihnen lebt in der heimlichen Hauptstadt - Auckland! Selbst damit ist es aber nur minimal groesser als Koeln.

Es gibt in Auckland einen guten Schwung Clubs, Bars und jede Menge internationale Kueche. Letzteres ist kein Wunder, denn neben den die klassischen, britisch gepraegten Weissen, die 75% der Bevoelkerung ausmachen, den Maori-Ureinwohnern (8%), und anderen ozeanische Voelkern (auch so etwa 8%) - gibt es einen beachtlichen und steigenden Anteil von Menschen, die aus der ganzen Welt stammen (augenscheinlich vorallem aus China), gerade in Auckland. Wir haben sogar ein nepalesisches Restaurant gesehen - und selbst bei Japaner gegessen (Essen im Yoshinoya-Stil, Timo). Noch eine Zahl, die bei mir kleben geblieben ist: in Auckland allein wohnen mehr (indigene) Ozeanier, als im gesamten Rest von Ozeanien! Auckland ist nicht gerade der spanneste Ort der Welt - wirkt aber so dennoch wie eine (kleine) Metropole.

Viel wirklich Spannendes zu sehen gibt es aber in der Innenstadt beim besten Willen nicht (mit Ausnahme des schicken Segel-Hafens der -oho!- "City of Sails")... nach Neuseeland kommt man nicht wegen der Staedte.Hannah hatte sich eigentlich sehr auf Auckland gefreut und war ziemlich enttauescht.

Schon am Flughafen hatte ich mit einem Campervan geliebaeugelt - und dann trotz schnellen Entschlusses aber doch keinen mehr bekommen - wir waren genau montags zum Beginn der Schulferien auf Neuseeland eingetroffen... Am naechsten Tag hatten sie aber einen zur Verfuegung, den wir dann gegen Mittag in Empfang nahmen. Das ganze war in etwa so ausgestattet wie ein Hotelzimmer fuer den gleichen Preis (also: private bathroom! ;)) und hatte zusaetzlich noch ein kleine Kueche und vorallem ueber 100 PS (Mercedes Sprinter). Nachdem wir uns noch in Auckland im Foodland (sehr gut, so einen Supermarkt braeuchten wir mal) eingedeckt hatten ging des dann endlich los - aufs Land!

Daniel

2006/09/26

Neuseeland

Sydney (26.9.2006)


DSCN9433
Originally uploaded by schlagwein.

Mein Flug nach Sydney war eher unspannend... Es gab einen der X-Men-Teile zu sehen (ich fands schrecklich albern und langweilig, sorry Dragan, Susi...). In Sydney angekommen wurde ich erstmal von Hannah in Empfang genommen.

Wir suchten nach einem guenstigen Hostel im Hipster-Stadtteil Kings Cross und wurden im Pink House (nicht so gay, wie dieser Name in Sydney vermuten lassen wuerde), fuendig - nachdem fuenf andere Laeden ausgebucht waren. Allerdings war auch im Pink House das Preis-/Leistungsverhaeltnis katastrophal: der Raum war zwar in Ordnung, aber wie in allen Backpacker-Laeden in Australien nervten die ganzen Schildchen wowaswann man etwas darf (65 Dollar ohne eigenes Bad fuer eine Nacht, aber dann wird man wie auf Abi-Abschlussfahrt behandelt?), Werbetafeln voller Touren (he, jemand fuer den Climb auf die Harbour Bridge zu haben? 180$...) und -das war hier speziell- die Durchsagen ("Daniel, please come to reception"...) per Feuer-Lautsprecher (!!) - hallo, Vietnam...?! Insgesamt aber war es schon okay, Lage gut und Fruehstueck und Internet waren immerhin umsonst.

In Kings Cross findet man eine Reihe von pick-up-gay-venues (Queens Road), Transvestiten-Shows, Bordelle aller colour, Sex-live-Shows usw... fuer viele der in erster Linie deutschen und britischen Backpacker schien das ziemlich spannend zu sein. Aber als Koelner ist es doch eher amuesant, dass jemand "noch nie in einem Schwulen-Club" war. ;) Das Hostal organisierte sogar Touren zu Transvestieten-Shows!
Wir suchten am ersten abend nach einer amtlichen Techno-Party und wurden im Tank fuendig, wo Tommie Sunshine (bescheuerter Name, aber immerhin von Gigolo Records und aus New York) auflegte. Die Leute schienen das ganze aber eher als Schickmach-House-Party anzusehen und wackelten uns doch im Endeffekt zu dezent (so etwa Tiefenrausch)... Wir entschieden uns dann fuer den vollsten "Schwulen-Club", das Arq... wo wenigsten ordentlich getanzt wurde. Allerdings war die Musik schlechter Vocal-House und natuerlich hatten Hannah (in diesem Fall ausnahmsweisemal ich auch) bald ein Haufen Fans bedeierlei Geschlechts an der Backe. War dennoch lustig, und wir waren am naechsten Tag so verkatert, dass wir uns das angedachte Who Made Who-Konzert schenkten.

An klassischen Sehenswuerdigkeiten hat Sydney natuerlich vorallem die Oper mit dem beruehmten Dach (leider keine Studententickets, sonst waeren wir auch mal rein gegangen) und die riesige (!) Harbour Bridge zu bieten. Sehr gut hat uns auch der zentrale Park um die botanischen Gaerten gefallen. Insgesamt wirkt Sydney sehr urban... ein Ort mit richtigem Grossstadt-Flair in Ozie-Land, wow! Ich meine: ganz Australien hat weniger Einwohner als die winzige Insel, auf der Bombay liegt, dass muss man sich mal vor Augen halten... 8)

Natuerlich konnte ich mit Hannah nicht ohne einen Abstecher zu Bondi Beach (eine der beruehmtesten Surf-Straende der Welt) Zeit in Sydney verbringen. Leider war es an dem Tag so kalt, dass trotz Sonne nicht wirklich an Sonnen- oder gar richtiges Baden zu denken war. Dennoch ein schicker kleiner Strand mitten in den Surburbs - und definitiv mit genug Wellen! :)

Daniel

2006/09/23

Cairns (23.9.2006)


FSCN9378
Originally uploaded by schlagwein.

Kurzfristig hatten Daniel und ich auf Bali ja noch unser Ablugdatum ein bisschen nach hinten verlegt, unseren Aufenthalt in Darwin geskippt und einen Direktflug nach Cairns belegt. Fuer uns beide war es schon eine arge Umstellung, uns ploetzlich in so geordneten Verhaeltnissen wiederzufinden. Bali war ja schon verhaeltnismaessig aufgeraeumt, aber das alt-englische Commonwealh schockte uns schon sehr mit seinen ordentlich weiss gestrichenen Haeuserzeilen und den eingezaeunten Vorgaerten. So ganz konnten wir uns auch nicht an die riesige Auswahl im Supermarkt gewoehnen und schon gar nicht an die gesalzenen Preise der so genannten Herbergen. Statt vier bezahlte man ploetzlich wieder 30 Euro pro Nacht und wollte man sich die Zeit mit irgendeiner lokalen Attraktion vertreiben, so war man einer Vielzahl von bunten Werbetafeln und Tourangeboten (“only 180 Dollar”!) ausgesetzt. Kaum im Hostel angekommen, warb man mit “Miss Wet T-Shirt-Parties” oder aehnlichen Veranstaltungen, bei denen alle Maedels, die mit nacktem, aber in den eigenen Nationalfarben bemalten Oberkoerper teilnahmen, umsonst trinken durften – das klang zwar sehr vielversprechend (Ist in Deutschland so etwas ueberhaupt erlaubt?), aber wir waren wohl nicht so richtig in der Stimmung dafuer oder einfach ein bisschen zu alt und gebildet – wie auch immer. Ja, Danke, vielleicht beim naechsten Mal!
Auch kulturell hatte Cairns nicht viel zu bieten. Die Haeuser der Innenstadt erinnerten schwer an deutsches Industriegebiet (kein Scherz !), Museen behandelten lediglich die Entstehung des Great Barrier Reef (ja, ganz nett, aber ich weiss, wie ein Riff entsteht…) und alte Gebaeude gab es nicht. Schnell war uns klar, dass dies der wohl unspektakulaerste Ort dieser Reise sein wuerde, deshalb buchten wir den direkten Flug nach Sydney und cancelten damit all unsere Plaene, ein Auto zu kaufen und die Ostkueste hinunter zu fahren. Immer wieder sagte man uns, dass die ganze Kueste nicht wesentlich anders waere und somit sparten wir ne Menge Geld und bestimmt auch ne Menge Enttaeuschungen und buchten wir den Weiterflug von Sydney nach Auckland, Neuseeland.
Bis es soweit war, wollten wir abr zumindest noch zwei Dinge erledigen : zum einen unternahmen wir fast alles, um ein Kaengeruh zu sehen, zum anderen wollten wir uns in jedem Fall auch noch eine Schiffsfahrt zum Great Barrier Reef goennen, um dort zu schnorcheln und behaupten zu koennen « Wir sind dort gewesen !“Nunja, unser Australienaufenthalt war nun nicht gerade mit Glorie gesegnet. Zwar sahen wir die schoene Kuestenregion zwischen Cairns und Port Douglas und auch ne Menge “bush” mit viel roter Erde und monstroesen Termitenhuegeln, aber Kaengeruhs waren keine zu sehen. Enttaeuscht fuhren wir abends zurueck zum Hostel. Da wir am naechsten Morgen schon um 7 Uhr aufstehen mussten, um unser Boot zum Riff zu nehmen, gingen wir recht frueh schlafen.
Am naechsten Morgen erwachte ich durch ein lautes « Mist!”. Daniel hatte extra den Wecker gestellt, aber leider hat dieser einfach nicht geklingelt. Das Problem hatte ich in der Vergangenheit mit meinem Handywecker schon oefter, aber in letzter Zeit funktionierte er eigentlich immer… Tja, das Boot war schon weg und die Agentur wollte uns das Geld leider auch nicht zurueck zahlen. Dumm gelaufen! 160 Dollar weg! 
Wir konnten kaum erwarten, am naechsten Morgen zum Flughafen zu fahren und Cairns zu verlassen – da auch noch Schulferien waren, mussten wir mit zwei verschiedenen Airlines fliegen. Zum Glueck hatte ich im Flieger einen Suedaustralier neben mir sitzen, der Cairns auch ganz schrecklich fand.
Auf nach Sydney!

Hannah

2006/09/18

Australien

SUEDOSTASIEN (1.5.2006-18.9.2006)


Southeast_asia_mod
Originally uploaded by schlagwein.
SUEDOSTASIEN = Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha, Malaysia, Singapur und Indonesien.

Unsere Reiseroute seht ihr auf der Karte (Anfang in Bangkok, dann die Runde ueber Laos-Vietnam-Kamboscha und dann nach Sueden).

Hier noch ein paar Tipps, fuer andere Suedostasien-Reisende:

Unser Favoriten:
1. Perhentian Islands (Malaysia)
2. Bangkok
3. Kanawar (Indonesien)
4. Hoi An (Vietnam)
5. Luang Prabang (Laos)

Man kann hier noch eine Menge mehr auffuehren (etwa Ayuthaya, Kanchanaburi (Erawan Falls), Railay, Bali, Hanoi...). Von den Laendern her haben wir uns in Thailand am wohlsten gefuehlt, am unerschlossensten/spannendsten ist aber Indonesien. Abgesehen von Vietnam (teilweise unfreundlich) und Singapur (warum nicht Bangkok?) koennen wir alle Laender als Reiseziel empfehlen! Laos nicht verpassen. Wer Bedenken haben sollte, in ein muslimisches Land zu reisen: in Malaysia fuehlt man sich auch als Frau keinesfalls unwohl (wir haben ueber Pakistan, Indonesien (Java) anderes gehoert und in Indien selbst anderes erlebt).

Fluege: Wir sind selber nicht mit Air Asia (Bangkok) geflogen - aber die Angebote sind sehr guenstig (Bangkok-Hanoi ab 14 Euro). Ein anderer guenstiger Anbieter ist Tiger Airways (Singapur). Unseren Dehli-Bangkok-Flug haben wir aber ganz traditionell mit der tollen Thai Airways gebucht.

http://www.airasia.com/site/en/home.jsp
http://www.tigerairways.com/home/
http://www.thaiairways.com/

In jedem Land lassen sich leicht SIM-Prepaid-Karten besorgen (vorallem in Thailand und Vietnam): keine Registrierung, keine Formulare, einfach nur einkaufen, einstecken. Sehr empfehlenswert! Aufladen dann wie bei uns mit Seriennummern. Entweder Anrufe oder SMS oder beides sind guenstig - unbedingt Preisliste besorgen und herausfinden, wie man sein Guthaben prueft. Nur in Indonesien (Anbieter: Telcomsel) hatte ich ein Problem mit (nicht-ankommenden!) internationalen SMS.

Wir sind meistens mit dem Bus gefahren, weil es am gunestigsten ist und die Strecken meist unter 12 Stunden sind. In Thailand raten wir zu den regulaeren Bussen (1. Klasse ist nicht teuer) anstelle von privaten Anbietern. In Vietnam sind dagegen die Open-Bus-Anbieter SEHR guenstig und nicht automatisch schlecht (vor dem Buchen andere Reisende befragen!). Die besten Busse sind die in Malaysia - einfach zum Busbahnhof gehen und selbst buchen. Touristenbusse sind voellig unnoetig und ueberteuert.

Die Bahn ist -wenn verfuegbar- sicherlich dem Bus vorzuziehen (vorallem nachts: man kann richtig liegen und schlafen)! In Vietnam ist sie jetzt guenstiger (die 400 Prozent Aufschlag fuer Auslaender sind seit 2004 aufgehoben!). In Thailand reicht fuer kurze Strecken die 3. Klasse, es lohnt sich nicht, die hoeheren und deutlich teureren Klassen zu buchen. In Vietnam dagegen sind die hard seats (2. Klasse) eine Katastrophe und kaum billiger als die soft seats (1. Klasse). Niemals 2. Klasse buchen! Die Schlafwagen sind in Thailand in Ordnung, in Vietnam wirklich gut. Obwohl die Busse in Malaysia gut sind: der Zug ist es ebenfalls und ist auch nicht teurer: falls verfuegbar, mit der Bahn fahren!

Wir haben viele Leute getroffen, die als Englisch-Lehrer gearbeitet haben (vorallem in Vietnam).

Und hier noch Tipps zum Einkaufen:
Elektronica: Singapur (!), Bangkok
DVDs/CDs: Indonesien (60ct !), Vietnam (80ct), Malaysia (1 EUR), Thailand (2 EUR)
Klamotten: Thailand (Bangkok), Malaysia (Kuala Lumpur)
Souvenirs: wenn nichts landesspezifisch: Indonesien ist billiger als Thailand
Schneider: Vietnam (Hoi An - Kashmir-Anzug ca. 35 EUR), Indonesien (Bali, ca. 60 EUR), Thailand (ca. 80 EUR)

Viel Erfolg! :)

Daniel

Bali II (18.9.2006)


RSCN9220
Originally uploaded by schlagwein.

Nach einigen Tagen auf der kleinen Insel Kanawa beschlossen wir, fuer ein paar Tage getrennte Wege zu gehen.
Daniel wollte sich den grossen Vulkan im Osten der Insel Flores angucken und eine Tour auf die Spitze unternehmen, Dragan und ich wollten lieber noch ein bisschen die gemeinsame Zeit nutzen – wir hatten uns ja fast 8 Monate nicht gesehen – und wieder zurueck nach Bali fliegen.
Dort angekommen, checkten wir wieder in unserem alten Hotel ein. Noch am gleichen Abend lernte Dargan dort eine Italienerin kennen, die er schon in den ersten Tagen auf der Insel im Auge hatte und so hatten wir schon unsere erste gesellschaftliche Verpflichtung. In den naechsten Tagen lernten wir eine Menge netter Menschen aus aller Welt kennen und eine alte Treppe, die zu einem Kiosk in unserer Strasse hinauffuehrte, wurde der allabendliche Treffpunkt aller Nationen. Spaeter wurde alles in einen der Clubs verlagert. Tagsueber braeunten wir uns in der Sonne, verbrachten Stunden damit, Geschenke fuer Dragans Heimgebliebenen auszusuchen und rannten jeden Tag mindestens einmal zum Schneider, um fuer Dragan sechs massgeschneiderte Anzuege und Hemden anfertigen zu lassen.
Am 11.9.2006 planten wir, Dragans 32. Geburtstag gemaechlich anzugehen und in einer Bar gemuetlich eine Flasche Wein trinken zu gehen. Als um zwoelf ploetzlich alle Kellner anfingen “Happy Birthday” zu singen, fing der Abend gerade erst an… 
Als Daniel nach zwei Tagen wieder zu uns sties, wechselten wir das Hotel. Fuer den gleichen Preis hatten wir nun ein grosses Zimmer mit Fruehstueck in einer sehr schoenen Anlage mit Pool. Hier lernten wir zur Abwechslung und zu Dragans sprachlicher Erleichterung auch mal ein paar Deutsche kennen. An dieser Stelle moechte ich kurz anmerken, wie erstaunlich schnell er innerhalb nur weniger Tage ganze Saetze aus englischen Brocken zu bilden lernte. In einem Mischmasch aus deutschen, englischen und ja nach Alkoholpegel auch serbischen Phrasen kaempfte er sich tapfer durch das englisch-sprachige Gefielde. In diversen abendlich bis naechtlichen Aktionen, die mit einigen Flaschen Bier abgerundet wurden, entwickelte sich der Pool zum Mittelpunkt des Geschehens und als Tatort einiger bildlicher Dokumentationen (nein, das bin nicht ich, die mit Motoradhelm im Pool sitzt). Natuerlich kann man fuer alle peinlichen Situationen Dragan verantwortlich machen, denn er ist ja inzwischen abgereist und kann sich nicht wehren! Liebe Gruesse! 
Auch, wenn dies drei ziemlich chaotische Wochen waren, kann ich im Nachhinein nur sagen: ich bereue nichts und es tat gut, endlich mal wieder Zeit mit meinem besten Freund verbracht zu haben.
Unser Abschied war leider etwas kurz und schnell. Deshalb musste ich im Taxi zum Flughafen auch schnell noch ein paar Traenen loswerden, aber das hat ja niemand gesehen…

Hannah

2006/09/12

Flores (12.9.2006)


DSCN9150
Originally uploaded by schlagwein.

Nach den Tagen auf der einsamen Insel wollten Hannah und Dragan zurueck nach "Party"-Kuta. Ich wollten mir dagegen noch etwas mehr vom weniger touristischen Indonesien ansehen und entschied mich noch einige Tage auf Flores (portugiesisch: die Blumen) zu verbingen. Das war also das erste Mal, dass ich ganz fuer einige Zeit ganz alleine unterwegs sein wuerde. Da ich am liebsten direkt am selben Tag bis Ende, eine der groesseren "Staedte" auf Flores, kommen wollte und Hannahs Rueckflug nach Bali auch schon kurz bevorstand, hatten wir leider kaum Zeit fuer echte Abschiedsszenen... war ja auch nur fuer vier Tage.

Gluecklicherweise traff ich einen Fahrer eines Hotels in Maumere, der gerade eine deutsche Familie fuer 11 Tage ueber Flores bis Luanbajo gefahren hatte. Die Familie hatte er am abend zuvor am Flughafen abgeliefert und wollte gerade mit dem leeren Minibus zurueck nach Maumere fahren. Ich bot ihm an, ihm etwas mehr als die kombinierten Busfahrten dafuer zu geben, dass er mich auf dem Weg in Moni (in der Naehe des Kelimutu Vulkans, den ich mir unbedingt ansehen wollte abzusetzen). Wir wurden uns schnell einig - klassische win-win-Situation: mein Geld ging direkt an ihn, nicht ans Hotel - und ich ersparte mir 2 Tage Bus-Tortur (auf Flores: wirklich Tortur!). Der gute Mann hiess uebrigens Donatus - ein auf dem katholischen (!) Flores ein ueblicher Name.

Auf dem Weg sah ich nicht nur eine der schoensten Inseln bisher - sondern traff auch eine Menge "Locals", den Donatus sammelte so ziemlich in jedem Ort irgendetwas von irgendeinem Verwandten ein. Bis Ende oder Moni schafften wir es an einem Tag bei besten Willen nicht, daher uebernachteten wir im ehemaligen Touristenziel Banjawar - und dort war ich der einzige "bulle" (Tourist): seit den Bali-Bomben und dem Einstellen der Flores-Australien-Flugroute ist Flores noch mehr ins touristische Abseits geraten als vorher schon... Am naechsten Nachmittag kam ich ihn Moni an und verabschiedete mich von Donatus. Dort waren immerhin vier andere Touristen (innen). Mit den vieren (und dem Fahrer von zwei von ihnen) gingen wir nachts noch in den heissen (sehr heissen!) Quellen mitten in der umgebenden Reisfeldern baden. Sehr schoen unter dem Sternenhimmel... aber kalt draussen nachher, Moni liegt schon ziemlich hoch! Nach nicht wirklich viel Schlaf spaeter brachen wir dann um vier Uhr morgens zum Gipfel des Kelimutu auf. Der Sonnenaufgang ist zum einen der magischste Moment dort, zum anderen ziehen ab etwa sieben Uhr morgens Wolken auf. Nach 15 Kilometer Fahrt und 2 Kilometern klettern waren wir rechtzeitig auf dem Gipfel, um zu sehen, wir die steigende Sonne in minuetlich wechselndem Licht die drei farbigen Seen beleuchtet. Diese drei Seen sind aus bisher nicht einwandfrei geklaerten Gruenden tuerkis, braun und schwarz. Man vermutet Mineralien als Ursache fuer die Farben, kann das aber nicht schluessig erklaeren - vorallem nicht, warum die Seen auch noch in unregelmaessigen Abstaenden ihre Farbe wechseln (sie waren unter anderem auch schon rot und gruen). Dank Unterstroemungen sind ausserdem auesserst gefaehrlich: angeblich hat bisher niemand (ausser angeseilten Tauchern), der in den See gestiegen ist, ueberlebt. Der letzte den es erwischt hat, war ein beligscher Tourist (2005), der am Kraterrand abgerutscht und in den schwarzen See gefallen ist. Trotz grosser Suchaktionen durch seine Freundin/Familie in den letzten Monaten (mit internationalen Tauchteams) ist die Leiche nie gefunden wurden. Damit befindet er sich in Gesellschaft der Leichen des Kommunisten-Massakers in den sechziger Jahren (die indonesische Geschichte ist NICHT friedlich kann ich Euch sagen)... Alle Toten aus der Umgebung wurden in den Seen entsorgt - und wurden nie wieder gesehen. Der Optik tat das keinen Abbruch... mit diesen Geschichten ist das Ganze ist aber eher in der Kategorie "schauerlich-schoen" zu sehen.

Am spaeten Vormittag und einem Besuch auf dem woechentlichen Markt in Moni fuhr ich mit den beiden deutschen Maedels die keinen Fahrer hatten per Bus bis Maumere am anderen Ende von Flores... wo ich fuer den naechsten Tag einen Flug nach Bali buchte. Am Abend traff ich die anderen beiden (die beiden MIT Fahrer) wieder, da sie zufaellig im gleichen Hotel eingecheckt waren. Wir gingen noch abends auf ein Bier und ein Runde sate ayam (Huehnchenspiesse mit Erdnusssosse, sehr empfehlenswert) und ein Bier in die Stadt. Mehr gab es aber nun auch wirklich nicht zu tun: offenbar existiert oestlich von Lombok in Indonesien keinerlei Nachtleben. So hatte ich auch keine Probleme frueh morgens rechtzeitig fuer meinen Denpasar-Flug am "Flughafen Maumere" (kleine Halle mit einer Piste) einzuchecken.

Daniel

2006/09/09

Kanawa (9.9.2006)


DSCN8920
Originally uploaded by schlagwein.

Nach soviel Kuta-Partyspass/-stress waren vorallem Dragan und ich froh, mal ein paar Tage klassischen Tropentraum zu haben. Wir flogen also von Kuta mit einem Billigflieger nach Luanbajo, der oestlichsten Stadt auf Flores. Dabei fliegt man ueber Lombok, Sumbawa, Kommodo, Rinca und einen Haufen anderer Inseln hinweg... und das sieht beeindruckend aus! Eine Paradiesinseln mit Korallenriff an der naechsten - und das ganze ist dennoch nur ein winziger Ausschnitt aus Indonesien: was fuer ein Land! Ich glaube, man kann Jahre nur durch Indonesien reisen: Fast 20000 Inseln, 4000 Kilometer Breite und in den meisten Gebieten kaum Touristen. Beachtlich war, dass man schon aus der Luft die Veraenderung der Vegetation von Asien zu Australien sehen konnte (im Wesentlichen gruen zu braun)! Bali liegt noch auf der asiatischen Platte, Lombok dagegen schon auf der australischen Platte - haben wir gelernt.
In Luanbajo angekommen, wurden wir direkt von den lokalen Touts in Empfang genommen, die natuerlich alle den besten Bus, das beste Hotel und die beste Insel anzubieten hatten. Wir entschieden uns fuer Pulau Kanawar, eine kleine Tropeninsel vor der Ostkueste, mit dem Boot eine gute Stunde entfernt... Nach einem kleinen Missverstaendnis mit der lokalen Bootmafia und entsprechend gereizter Stimmung fuhren wir uebermuedet los.
Bereits bei der Ankunft sahen wir vom Boot aus Kilometer-lang unter uns Korallen, Korallen, Korallen... eine unglaubliche Unterwasserlandschaft. Kanawar ist ueber Wasser ein kleines Inselchen mit einem Berg in der Mitte, ein paar Palmen, 10 Bambushuetten und sonst nix (so etwa wie die Insel in "Cast Away"). Rings um die Insel herum gibt es nichts ausser einem wunderschoenen, riesengrossen Korallenriff. Uns gelang es nicht nur Dragan (noch nie in den Tropen geschnorchelt...) nachhaltig zu beeindrucken, sondern auch uns ("wir war schon auf den Andamanen...") selbst: es ist jedesmal erstaunlich, wie sehr sich auch Unterwasserlandschaften unterscheiden. In den Tagen sahen wir neben unzaehligen Seesternen auch Seepferdchen, Rochen, Schildkroeten und Delfine! Alles, was uns dabei direkt am Strand begenete wurde gnadenlos fotografiert (siehe...). Hinter jeder Ecke gabe es etwas neues zu entdecken. Am meisten beeindruckt hat uns aber einfach das Riff selbst: direkt vor unseren Huetten im Meer gab es Weichkorallen, die in alle Richtungen, soweit der Blick reicht (und die Sicht war kristallklar), den Meeresboden komplett bedeckten... Wahnsinn!
An einem Tag charterten wir uns ein Boot uns fuhren zu Pulau (Insel) Rinca, wo es die beruehmten Kommodo-Warane gibt, die man nur hier und (naheliegend) auf der Nachbarinsel Kommodo sehen kann. Mit weniger Touristen und mehr Waranen soll dabei Rinca eigentlich der bessere Nationalpark sein. Angesichts der innerhalb von zwei Jahren jedoch von etwa 2 auf etwa 30 Dollar angestiegenen Eintrittspreise (fast ein Monatslohn in Indonesien!) entschieden wir uns jedoch spontan zum Boykott und liesen uns von unserem Boot stattdessen zu einem Riff an einer der vielen unbewohnten Inseln fahren. Ich denke, dass war ein sehr gute Entscheidung - zumal wir die Warane schon kostenlos an der Anlegestelle gesehen hatten (und so viel groesser als die auf den Perhentian Islands sind sie nun auch wieder nicht).
Der spaerliche Strom abends (im Regelfall 2 bis 3 Stunden) wurde von uns ausgiebig fuer Film-Sessions und Schachpartien (Deutschland vs. Serbien 2:3, Dragan hat mich leider eingetuetet) genutzt... Ansonsten gab es nicht viel zu tun - ausser: Fischen! Ja, richtig gelesen. Dabei war die verwendete Methode eher rustikal: unter dem Bootssteg suchten jeden Tag ein Fischschwarm Schutz vor den Haien und anderen grossen Jaegern. Der Schwarm bestand dabei aus sovielen Fischen, dass es reichte, den Angelhaken einfach ohne Koeder ins Wasser zu werfen und nachdem sich der Schwarm um die Einwurfstelle wieder geschlossen hatte, diesen einfach nach oben zu reissen - und man hatte (oft!) einen Fisch dran. Fast Schlaraffenland also... Jedoch hatte wir die Technik noch nicht so richtig raus und mussten mit ansehen, wie die Locals dies hinkriegten, wir aber nicht (ausser 2, 3 Fischen...). Das "tourist never catch fish" konnte ich natuerlich nicht auf mir sitzen lassen: das Problem war einfach, dass wir unsere eigenen Haken durch die Wasseroberflaeche nicht sehen konnte und keine Ahnung hatte, ob er ueber, unter oder in dem Schwarm war. Also schnappte ich mir kurz entschlossen einen Schnorchel und die Angelrute - und angelte direkt schwimmend mit perfektem Blick im Wasser. Auch wenn diese Schwimm-Ruck-Zappel-Methode keine traditionelle Angelmethode sein duerfte - und auch nicht besonders elegant aussah (Hannah: "this is not my boyfriend") - so war sie doch extrem effizient: spaetestens beim 18ten Fisch lachte keiner mehr ueber mich. Tja, auch mal was erfunden. Mit den ganzen Fischen konnten wir auch noch die beiden Hollaender (die einzigen anderen Touristen auf der Insel) am Abend mit bekoestigen.
Kanawa war auf jeden Fall beeindruckend und hat den Flug gelohnt. Wer auf "einsames Inselparadies in den Tropen" steht, wird hier bedient.

Daniel

2006/09/04

Bali (4.9.2006)


DSCN8619
Originally uploaded by schlagwein.

Bali hat alles Versprochene gehalten. Jedes Klischee wurde bedient, jeder Tropenzauber ausgereizt und waere die Insel nicht fest im Vulkangestein verankert, wuerde sie mit Sicherheit vor lauter Surfbrettern und gestaelter Muskelmasse untergehen.
Als wir spaet in der Nacht am Flughafen von Denpassar landeten, war aber alles in bester asiatischer Ordnung: mit einem voellig ueberteuerten Taxi (und wir hatten schon so hart wie moeglch gehandelt) fuhren wir nach Kuta - der Mainstreamtourismus sollte uns fuer diese kurze Zeit auf der Insel wiederhaben. Hier tobt das Nachtleben auf jeglichem Niveau, hier kuessen ie heiligen Wellen den Strand und die Surfer ihre Groupies - willkommen, willkommen!
Die erste Nacht schliefen wir in einem gerde Frisch renovierten Guesthouse – davon zeugten die rumstehenden Farbeimer in unserem Zimmer - und machten uns dann gestaerkt auf, die Vorbereitungen fuer unseren hohen Besuch am naechsten Tag zu erledigen.
Am naechsten Tag waren wir so fasziniert von den lokalen Automietpriesen, dass wir direkt einen Jeep fuer 8 Dollar am Tag mieteten und damit - proll,proll - zum Flughafen duesten, um Dragan dort einzusammeln.
Nach ein paar Stunden Wartezeit hatten wir ihn endlich mitsamt seines Gepaecks auf dem Ruecksitz unseres Wagens verstaut und nun sollte der Stress erst richtig losgehen: die Zimmersuche.
Daniel hatte sich wie so haeufig ein ruhiges Plaetzchen irgendwo an einem unbeseelten Strand vorgestellt, aber in diesem Punkt wurde er schnell von Dragan und mir ueberstimmt (Sorry, Baby!). Dragan war ja schliessllich als frischer Single unterwegs und ich hatte nach ueber sieben Monaten Reisen doch sooo grosse Lust auf eine wilde Partynacht mit meinem besten Freund! (grosse Augen und Unterlippe nach vorne geschoben…) Nach etwas laengerem Hin und Her einigten wir uns dann auf folgendes: die ersten Tage rocken wir ein paar Parties und geben alles (hier durfte sich Daniel dann auch gelegentlich ein wenig ausklammern), danach durfte sich Daniel ein abgelegenes Ziel aussuchen, an dem wir dann im Kollektiv Muscheln sammeln und kuriose Tiere (“Baby, guck mal, was ich hier gefunden hab!”) fangen (UND AUCH WIEDER FREILASSEN!!!). Also checkten wir auf Kutas belebtester Strasse in einem kleinen und sauberen Hotel fuer fuenf Euro die Nacht ein (Zimmer lagen in einem Hof nach hinten und waren zum Glueck nicht mit in das Party-Geschehen einbezogen).
Leider war das locale Partyangebot nicht immer das, was wir uns so vorstellten und so mussten wir nun erst mal einiges geben, um uns an die Sauf- und Groehl-Gepflogenheiten der Insel (“Is there anybody left in Australia???”) zu gewoehnen. Nun ja, wir kamen schon ziemlich auf unsere Kosten und hatten ne Menge Spass… 

Nach einiger Zeit ging die Stadt aber sogar Dragan und mir auf die Nerven (“Very cheap, very nice, very lookilooki…!”). Alles war auf den schnellen Billig-Tourismus ausgelegt und unser kultureles Leck wurde groesser und groesser (…unser Hirn immer kleiner und kleiner…). Deshalb entschlossen wir uns, doch endlich mal den extra dafuer gemieteten Jeep durch die Gegend zu fahren und ein Stueck der Insel zu erkunden. Dragan nahm schnell wieder den Ruecksitz und auch die bewaehrte Schlafposition ein und los ging es. Wir fuhren ins Touri-Ziel Nummer 1 , nach Ubud, einer kleinen, alten Stadt in der suedlichen Mitte der Insel. Neben vielen alten Haeuschen im balinesischen Stil und schoenen Handwerkslaeden gab es vor allem eines: ueberteuerte, aber wirklich ansprechende Restaurants. Nachdem wir Dragan zum Aufstehen ueberreden konnten, liessen wir uns an einem dieser schoenen Orte in den weichen Bodenkissen nieder. Unser Aktivitaetsdrang war also noch immer nicht zu gross, dennoch entschlossen wir uns, zumindest noch auf eine halbe Stunde be idem so bekannten Tempel in der Naehe der Stadt (danach machten sie naemlich zu…) vorbeizuschauen. Als wir nach etwas laengerem Suchen endlich dort ankamen (zwischendurch hielt uns auch noch die Polizei an und wir mussten Bakschisch zahlen – Daniel hatte seinen Fuehrerschein ein bisschen vergessen…), erklaerte man uns, dass wir nicht etwa an dem beruehmten …”Gunung Batur”-Tempel waren, sondern an einem anderen, der zufaellig den gleichen Namen hatte – wer soll das denn bitte verstehen??? Naja, egal, wir wussten ja nicht, was wir verpassten und dieser war ja auch ganz schoen – wirklich. Spaeter erklaerte man uns, dass die Bezeichnung nur soviel hiess wie “Tempel auf dem Berg” oder so und dass somit einige Orte ueber einen Tempel dieses Namens verfuegten… Aja, aehm, …hat ja niemend mitgekriegt.
Abends gingen wir – wie sollte e sanders sein – auf eine kleine Party. Wie der Name war? - Keine Ahnung, aber danach fragt ja auch niemand.

Aber damit sollte unserer Kultursucht und Wissbegierigkeit noch lange kein Ende gesetzt warden!
Voellig uebernaechtigt beschlossen wir am naechsten Morgen (es war ungefaehr schon halb fuenf oder so…), abends eine balinesische Tanzveranstaltung an einem Tempel der suedlichen Halbinsel zu besuchen. Beinahe haetten wir den Ort puenktlich zu Beginn erreicht. Da wir alle ein wenig leicht bekleidet waren, reichten uns die Damen beim Eingang drei wunderschoene Sarongs und bunte Scherpen, um damit unsere Beine zu bedecken. Danach durften wir die Anlage betreten und den abenteuerlichen Tanzenden zuschauen. Hier wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass es sich zwar rein goegrafisch um Suedostasien handelte, die Kultur der Balinesen jedoch stark dem entsprach, was ich mir unter den Begriffen Polynesien und Suedsee vorstellte. Der Tanz fand direct an den Klippen des beruehmten Surfspots Padang-Padang statt, so dass man auf dem Weg dorthin die wunderschoen klaren Linien sehen konnte, die das Meer mit lautem Krachen und Gurgeln an die Felsen und den Strand sendete. Die Sonne war soeben untergegangen und der Mond leuchtete das ganze Spektakel sehr feierlich aus. Uns war allen klar, das es sich hier in erster Linie um eine Touri-Veranstaltung handelete, aber trotzdem war ich nach der Auffuehrung des Feuer-Tanzes, der eher einem Theaterstueck mit vielen verschiedenen bunten Charakteren glich, tatsaechlich ein wenig berauscht. Eine halbe Stunde lang wirbelten bunte Kostueme, bemalte Masken und wilde Feuerspiele vor unseren Augen umher. An diesem Abend schloss ich Freundschaft mit der balinesischen Kultur, deren exotisches Temperament mich voellig beeindruckte.

Natuerlich sollte auch unsere sportliche Neigung auf dieser Insel nicht zu kurz kommen und so kam es, dass ich meinen ersten Surfunterricht abhielt. Nachdem ich zwei Jahre nicht mehr auf einem Surfbrett gestanden hatte und mir auch nicht si sicher war, was die Darstellung meiner Surfkuenste anging, war ic doch sehr ueberrascht, wir leicht es war. Direkt die erste Welle, die ich anpaddelte, war ein Erfolg: ich stand und fuhr und fuhr und grinste stolz und zufrieden – wow! Seit Daniel und ich zusammen sind, habe ich ihm vom Surfen vorgeschwaermt und deshalb wollte er nun endlich wissen, was mich daran so begeistert. Also liehen wir ein riesengrosses Board der Marke “Gehnichtunter” und los ging es im Weisswasser: die ersten Gleitversuche (naja…) und ein Tag spaeter die ersten Stehversuche und siehe da: er stand! Das war ja einfacher als ich dachte! Auch Dragan schnappte sich bald ein Board und ich muss sagen: fuers erste Mal nicht schlecht! Daniel war gar nicht mehr aus dem Wasser zu kriegen. Die Sonne ging bereits unter und Dragan planten schon den weiteren Verlauf des Abends, als Monsieur endlich mit langen Armen an den Strand gekrochen kam. 

Nach einer Woche Strand- und Party-Vergnuegen buchten wir drei Tickets auf die oestlich von Bali liegenden Insel Flores. Kein Surf, keine Party. Dafuer Traumstrand und Ruhe, Ruhe, Ruhe…

Hannah