2006/07/25

Bangkok III (25.7.2006)


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Originally uploaded by schlagwein.

Nach langer Zeit waren wir endlich mal wieder in Bangkok , der Stadt, aus der man einfach nie puenktlich weg kommt (s. Berichte Bangkok I und Bangkok II!). Wir beide freuten uns unheimlich uber den bevorstehenden Besuch von Daniels Familie, die uns fuer dreieinhalb Wochen in Thailand begleiten sollten. Wochen vorher hatten wir uns schon ueberlegt, was wir ihnen alles zeigen wollten und einen kleinen Plan ausgearbeitet.
Waehrend die Familie wohl schon in den letzten Reisevorbereitungen sein musste, checkten wir ins Hotel “New Siam II” ein, das – fuer uns voellig ungewohnter Luxux – uber Raeume mit Klimaanlage und ueber einen Swimmingpool verfuegte. Wir wollten die Familie ja nicht gleich zu Beginn auf ihre Uberlebenskuenste testen! 
Daniel und ich hatten schon vor unserer letzten Abreise aus Bangkok eine Menge kleiner bunter Willkommensgeschenke ausgesucht und in asiatisch kitschiges Papier verpackt und hatten nun unsere helle Freude daran, diese zu einem grossem Willkommenskorb mit pinken Luftballons und Schleifen zusammenzubasteln. Dieser Korb enthielt alle Dinge, die man in Thailand unbedingt benoetigt, angefangen bei Insekten-Repellent und einer Haengematte ueber Bikini und Kopftaschenlampe (fuer Simon) bis hin zur lebensnotwendigen Shoppingtasche (wir sind ja in Bangkok). Bewaffet mit diesem Korb (Fotos!) warteten wir am Flughafen und genossen die neidischen Blicke anderer Ankommenden. Daniel war voellig nervoes, nach so langer Zeit seine Familie in Asien begruessen zu koennen! Als sie dann endlich da waren, wurden ein para Traenchen vergossen und alle lagen sich in den Armen. Mit dem Taxi fuhren wir ueber den Highway durch die am Abend hell erleuchteten Hochhaeuser der Stadt und brachten die Family im Hotel unter.
Martina und Manfred hatten uns ebenfalls eine Menge toller Dinge mitgebracht: endlich waren wir wieder mit Gummibaerchen und Lakritz, Pumpernickel (nach 8 Monaten Weissbrot!), richtigem Kaese, deutschen Zeitungen und allen moeglichen Kosmetikartikeln versorgt! Auch meine Mutter hatte mir ein kleines Paeckchen mit allerlei Leckereien mitgeschickt. Danke!
Am naechsten Morgen testeten die “Kleinen” (wobei dies wohl am allerwenigsten auf Daniels Bruder “Thai-Dave” zutrifft – liebe Gruesse!) den Swimmingpool, waehrend wir im Hotel unser Fruehstueck zu uns nahmen.
Danach starteten wir unsere Sightseeing-Tour zum Wat Poh, wo wir den grossen liegenden Buddha besichtigten, und zum Wat Phra Keow, dem Kaiserpalast Bangkoks. Hier war besonders Martina, Daniels Mutter, die sich auch in Deutschland sehr fuer alles orientalisch-exotische interessiert, schwer begeistert.
In den naechsten Tagen wurden wir fast alle in Bangkoks Shopping-Bann gezogen und nahmen alle Einkaufsmoeglichkeiten der Stadt wahr: wir kauften Computer-Spiele, eine Playstation, Dvds, T-Shirts in allen Formen und Farben, Flipflops, Handtaschen, Hosen, Kleider und sogar ein Notebook (i-book fuer nur 600 Euro!!!) fuer Jule, Daniels Schwester. Damit nicht genug, zog die ganze Familie los auf der Suche nach einem Schneider, bei dem man sich mit den ein oder anderen massgeschneiderten Dingen eindecken wollte. Kaum hatten wir uns alle fuer einen Schneider in der Naehe unseres Hotels entschieden, ging es erst richtig los: David und Simon erhielten jeweils einen massgeschneiderten Anzug mit passenden Hemden und Kravatten, Martina entschied sich fuer einen schoenen dunkelbraunen Stoff, aus dem sie einen Hosenanzug haben wollte und fuer eine besonders tolle Jacke aus Tweed (die sah einfach toll aus!), Manfred liess sich einen langen schwarzen Wollmantel anfertigen, Jule entschloss sich nach langer Ueberlegung zu einem schicken, silbernen Seidenkleid, Daniel begnuegte sich nach seiner riesigen Shoppingtour in Vietnam mit ein para Seidenkravatten und ich liess mir aus indischer Rohseide, die ich aus Varanasi eigentlich schon nach Hause geschickt, mir aber dann von Martina wieder mitbringen lassen hatte, einen schoenen Hosenanzug machen. Nach einigen Aenderungen in Laenge und Form konnte man sagen, dass sich das allgemeine Ergebnis sehen lassen konnte (vor allem fuer den Preis!). Nur bei meiner Jacke hat irgendetwas nicht so geklappt, so dass sie sie leider verschnitten hatten. Nun musste ich mich mit einem etwas weniger extravaganten Schnitt zufrieden geben, aber dennoch war der Anzug zum Schluss echt schoen! Fuer die 5m Seide hatte ich in Indien nicht mehr als 18 Euro gezahlt und das Schneidern kostete in Thailand im Paket nur noch 13 Euro! Vielen Dank nochmal an Martina und Manfred, die mich dazu eingeladen haben!
Die fuenf Tage in Bangkok vergingen wie im Fluge und nach dem ganzen Shopping-Stress benoetigten wir dringend ein bisschen Ruhe. Also kauften wir sieben Bahntickets Richtung Norden in die alte Hauptstadt Thailands: Ayutthaya.

Hannah