2006/03/14

Madras (14.3.2006)


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Originally uploaded by schlagwein.



Am Morgen des 12. März verließen wir mit dem Bus Munnar und machten uns auf den Weg nach Madurai, einer berühmten Tempelstadt in Tamil Nadu, dem südöstlichsten Bundesstaat Indiens. Dies erwies sich leider nicht als so einfach wie wir zunächst dachten. Mal wieder!

Nach einer zweistündigen Busfahrt sollten wir Zwischenstopp in woauchimmer machen, um von dort aus den Schnellbus nach Madurai zu nehmen.


Nach Ewigkeiten kamen wir in Madurai an. Hier ergab sich das nächste Problem. Ein Zugticket zu kaufen, ist in Indien eine zeitaufwendige und komplizierte Sache. Hier muss man wirklich beweisen, dass man tatsächlich mit dem Zug an einen bestimmten Ort fahren möchte. Man braucht einen Pass bzw. Reisepass, viel Geduld, die Sprachbarriere (auch am Touristenschalter, wenn besetzt) zu bewältigen und natürlich ein sehr wichtiges Formular, auf dem man sein Alter, sein Geschlecht und seine Anschrift in der Heimat angeben muss. Für den Fall eines Bahnunglücks ersparen sich die Behörden so ne ganze Menge Arbeit. Bleibt die Frage, ob das zu den ABM gehört oder sich in die Realität umgesetzt tatsächlich lohnt…!? Besser nicht darüber nachdenken.


In Chennai angekommen, fanden wir in der mehr oder weniger unspektakulären Stadt ein ziemlich heruntergekommenes, aber sehr niedliches Guesthouse im Kolonialstil. Hier erholten wir uns ein wenig von den Strapazen bevor wir am nächsten Morgen um vier aufstehen mussten, um zum Flugzeug zu fahren. Das einzige, was mich an Chennai dann doch beeindruckt hat, waren seine großen Shoppingmalls. Denn dort gab es seit langer Zeit das erste Zeichen des Westens: Pizza Hut! Ihr könnt es glauben oder nicht, aber vor lauter Rührung hatte ich Tränen in den Augen. Das war es, was ich wollte: unkomplizierte Essensaufnahme in Form von amerikanisierten und fettigen Pizzastücken – yes!

Auch die Abflugzeit ist in Indien eher eine nicht allzu streng einzuhaltende ungefähre Richtlinie, wann das Flugzeug theoretisch den Flughafen verlassen könnte. Aber das scheint niemand zu stören und Ewigkeiten später saßen wir entspannt in unseren Sesseln und flogen der Sonne entgegen, immer tiefer in den äußersten Osten des indischen Ozeans.



Hannah