2006/04/24

Jodhpur (Blue City) (24.4.2006)


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Originally uploaded by schlagwein.
Von Jaisalmer nahmen wir den Nachtzug nach Jodhpur, wo wir bereits in den (sehr) frühen Morgenstunden in unserem Guesthouse auftauchten und die Angestellten aus dem Bett klingelten. Da unser Zimmer noch nicht frei war, wir jedoch dringend noch ein bisschen Nachtruhe benötigten, riet man uns, doch im Open-Air-Restaurant auf dem Boden ( die typischen indischen Sitzkissen) zu schlafen, was wir dann auch taten.
Nach einigen Stunden wachten wir durch die zunehmende Hitze und die ersten Gäste, die zum Frühstücken auf die Terrasse kamen, auf. Wir genehmigten uns ein westliches Frühstück und einen starken Kaffee, bevor wir unser Zimmer, die so genannte Maharaja-Suite, bezogen. Tatsächlich hatte sich die indische Familie ein bisschen Mühe mit dem Zimmer gegeben. An den Fenstern hingen lange im Wind flatternde Vorhänge, im Erker des Zimmers stand ein Lesesessel, in einem weiteren lagen mehrere Sitzkissen ganz im Orientstil. Dennoch erschien uns das riesige 50er Jahre-Bett mit eingebauten Spiegeln und Bartischchen nicht ganz stilecht, na ja…. J
Entgegen unseren inneren Schweinehunden machten wir uns dann auch relativ schnell auf, die Umgebung zu erkunden und das riesengroße Fort, das wie ein gerade gelandetes UFO über der Stadt herausragte, zu erklimmen. Mittagshitze (ca. 42 Grad) und Unausgeschlafenheit machten uns ein wenig zu schaffen, dennoch war der Aufstieg alle Mühe wert. Im Inneren des alten Fort erwartete uns ein wunderbares Museum, das die Geschichte der Stadt toll vermittelte und wunderschöne Miniaturgemälde der Mogulzeit bereithielt. Wir blieben fast vier Stunden dort und wanderten trotz der Hitze nach einem kleinen Snack noch auf die andere Seite der Anlage, um einen Hindutempel, der auf den hohen Felsen erbaut war, zu bestaunen. Leider war der Stein unter unseren Füssen so heiß, dass wir den Tempel nicht betreten konnten (Schuhe muss man ja ausziehen, bevor man den Tempel betritt).
Danach wollten wir die Innenstadt erkunden. Leider war in dieser Stadt aber jeder so dermaßen unfreundlich, dass uns schnell die Lust daran verging. Außerdem wurde ich, sobald Daniel mir auch nur für ein paar Sekunden den Rücken zukehrte, von allen Seiten dumm angemacht und angetatscht, obwohl ich trotz der sengenden Hitze mit Schal herumlief…diese blöden Typen haben mir dann leider den Tag verdorben und auch die Lust auf ihre Stadt. An uns konnte dann wohl nur noch die Busgesellschaft was verdienen - wir fuhren weiter nach Udaipur.

Hannah