2006/05/22

Ko Tao (22.5.2006)


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Originally uploaded by schlagwein.

Nach einer weiteren verregneten Überfahrt ins Taucherparadies Ko Tao suchten wir von Anfang an nach einem ruhigeren Ort und wurden an der Südwestspitze der Insel schnell fündig. Hier konnten wir uns ein bisschen regenerieren und mal tief durchatmen. Die Insel ist von einem völlig anderen Tourismus geprägt und die meisten Urlauber waren zu dieser Jahreszeit entweder etwas ältere Herrschaften aus Europa oder tauchwütige Deutsche und Engländer in unserem Alter oder ein bisschen älter. An der Westküste befindet sich der touristische Hauptstrand, den wir direkt nach unserem Einkauf (Obst, Mückenspray…) hinter uns ließen. In unserem Ressort bekamen wir für unser mageres Geld eine tolle Hütte mit einem richtigen Bett und einem gekacheltem Bad! Von einer großen Terrasse aus konnten wir in den nächsten Tagen die zahlreichen Gewitter beobachten. Auch, wenn es zunächst einmal sehr gemütlich war, fehlte uns doch ein bisschen der Sonnenschein am Strand. So wechselten wir die Küste und fanden in einer Hütte im Osten der Insel erneut Unterkunft. Zwar war diese Hütte nicht halb so schön wie die erste und auch noch ein ganzes Stück teurer, aber dafür hatten wir endlich den Strand vor unserer Nase, von dem wir die ganze Zeit geträumt hatten (hätten sie nicht im Hintergrund schon wieder gebaut – aber man kann nicht alles haben…).
Das Wetter war in den nächsten Tagen nicht wesentlich besser, aber wir verbrachten Stunden schnorchelnd im Wasser, da wir eines der schönsten Riffe direkt vor der Nase hatten! Es war traumhaft! Man war keine zwei Meter im Wasser und die Fische kamen bereits auf einen zu geschwommen – in allen Farben und Größen! Daniel sah sogar eine Riesenschildkröte und einen kleinen Hai, als er ein paar Mal alleine hinausgeschwommen war. Ich dagegen rettete mich mit jedem ersten Sonnenstrahl an Land und züchtete eine Menge Sommersprossen.
Im Wasser sahen wir außerdem einen großen Stachelrochen (nur einen Meter von uns entfernt!) und ganze Seeigel-Kolonien! Ich überlegte, einen Tauchkurs zu machen, da diese dort ausgesprochen preiswert sind, dachte mir aber, dass ich dies auch noch im Juli, wenn Daniels Family hier ist, machen kann. Vielleicht will dann ja noch jemand mitmachen… (???)
Nach fünf Tagen wurde das Wetter leider immer noch nicht besser und unsere eigentlichen Pläne, auch noch an die Andamanen-Küste im Westen Thailands zu fahren waren somit erst einmal zunichte. Zwar buchten wir noch die Tickets auf die andere Seite der Halbinsel, aber am Festland angekommen, entschieden wir uns, zurück nach Norden zu fahren, der Grund war folgender: wir hatten die Nachtfähre nach Surat Thani gebucht, die uns in jener Nacht neun Stunden (!) über stürmische Riesenwellen bugsierte, so dass man wirklich Mühe hatte, sich auf seinem Schlafplatz zu halten. Diesen Schlafplatz muss man sich nicht etwa wie ein richtiges Bett in einer abgetrennten Zelle vorstellen. Nein, man liegt dicht an dicht mit ca. 50 anderen Mitreisenden auf zu beiden Seiten eines Ganges ausgelegten Matratzen. Unglücklicherweise lag neben mir (mitunter auch auf mir!) eine dicke Thai, die auch noch betrunken war und sich schon zu Beginn der Fahrt durch das (zum Glück!!!) hinter uns angebrachte Fenster entleert hatte. Das Boot ächzte unter der Kraft des Seegangs und während der Fahrt sah ich immer wieder Leute mit dem Kopf über Bord hängen. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, aber anscheinend hatte ich bei unserer Ankunft auf dem Festland dann doch ein bisschen geschlafen. Da zu dieser Zeit des Jahres der Süd-West-Monsun über Thailand hinwegfegt, konnte man mit Sicherheit davon ausgehen, dass sich die Lage für uns auf der südlichen Westseite des Landes nicht wesentlich bessern würde und nachdem man uns auch immer wieder davon abgeraten hatte, buchten wir unser Ticket um und fuhren erst einmal wieder zurück nach Bangkok, um nach ein paar Tagen unsere Tour in den Norden und nach Laos und Vietnam anzutreten.

Hannah