2006/06/03

Sukothai (3.6.2006)


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Originally uploaded by schlagwein.

In Sukothai folgten wir zunächst der Masse der Traveller – zumindest laut Reiseführer, denn es war ja dank Nebensaison alles leer – und suchten uns eine Unterkunft in New Sukothai, wo es vor Guest Houses geradezu wimmelte. Zwar war unser Guest House Ban Thai günstig und sehr freundlich – dennoch wurde uns nicht klar, warum eigentlich alle dort absteigen, wo doch im 20 Kilometer entfernten Old Sukothai die eigentliche Attraktionen sind. So fuhren wir mit dem Songthaew („Zwei Reihen“ = Pick-Up-Sammeltaxi) nach Old Sukothai und quartierten uns im Old City Guesthouse ein, das sonst eher von thailändischen Wochenendausflüglern angesteuert wird. Eigentlich ein schönes Guesthouse – nur leider schafften sie es dort, unsere abgegebene Wäsche zu ruinieren, ärgerlich.
Sukothai hat wie Ayuthaya einen sehr sehenswerten Historical Parc, den wir per Fahrrad erkundeten (Fotos). Sukothai ist die ältere der beiden alten thailändischen Hauptstädte. Die Architektur ist teilweise den Khmer nahe, hat aber auch ganz eigene Elemente („Sukothai-Stil“). Hauptsehenswürdigkeit ist der große sitzende Buddha am Nordende der Stadt. In der Sukothai-Zeit wurde übrigens auch die verschnörkelte thailändische Schrift entwickelt.
Insgesamt ist der Sukothai Historical Parc mit seinen Tempeln und Wasserflächen ein schöner und ruhiger Ort – jedoch bleibt dennoch Ayuthaya unser Favorit, da dort alles noch etwas lebendiger, authentischer und abwechslungsreicher ist.
Von meinem Plan, noch den wohl großartigen, aber mitten im Wald liegenden Wasserfall bei Um Phang zu besuchen nahmen wir mit Blick auf den anstrengenden Weg (5 Stunden per Bus noch mal nach Mae Sot an die Grenze, dann 5 Stunden per Pick-Up nach Um Phang und dann 5 Stunden zu Fuß zum Wasserfall…) und dem doch schon fortgeschrittenen Datum Abstand. Stattdessen nahmen wir einen Bus nach Chiang Mai, dem Touristenziel überhaupt im Norden Thailands.
Erwähnenswert ist noch, dass zur Zeit unseres Besuchs der Monsun große Teile Nordthailands, insbesondere um Sukothai herum unter Wasser gesetzt hatte (Fotos). Auch die Straßen Sukothais standen unter Wasser – was aber kein Auto abhielt… fast alle schafften es auch durch die Fluten. Das eigentlich große Drama (rund 120000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen) spiegelte sich aber nicht unbedingt in der Stimmung der Thais wieder: die meisten paddelten gut gelaunt durch die Fluten oder versuchten ihr Glück als Fischer in dem Fluss, der sonst die Hauptstraße bildet. Für den gemeinen Thailänder scheint wie für den Kölner zu gelten: „et küt halt wie et küt“ (sometimes have, sometimes no have).

Daniel