2007/04/15

Canaima Nationalpark (15.4.2007)

der canaima nationalpark umfasst die gran sabana im osten und tropischen regenwald im westen. die region der tepuis. von einem von ihnen, dem auyantepui, stuerzt der salto angel hinab. er wurde von jimmie angel, einem amerikanischen piloten, in den 30er jahren das erste mal gesichtet (daher der name). dieser legte uebrigens wenige zeit spaeter ein bruchlandung auf eben diesem tepui hin. der angel-wasserfall gilt als hoechster der welt: 979 meter, davon 897 im freien fall! zum vergleich: die spitze des koelner doms ist auf 157 metern. man kann den wasserfall nicht per fahrzeug erreichen. will man ihn sehen, muss man entweder ueber ihn hinwegfliegen - oder sich mit einer zwei-tages-bootstour von canima camp aus ueber den rio carrao und den rio churun bis zum fuss des auyantepui vorkaempfen.

bereits canaima camp sah beim anflug mit einer 4-sitzer-cesna (auf dem co-piloten-sitz) unwirklich aus: tosende wasserfaelle (salto el sapo und el sapito) stuerzen in ein grosse lagune, die mit ihren palmengesauemten sandstraenden wie ein miniatur-meer wirkt. um cainma camp herum wachsen alle erdenklichen fruechte, die man problemlos direkt von den baeumen essen kann: ich erkannte mango, papaya und "salah" (ich keine nur den namen in thai). das ganze wirkt also wie ein kleines tropisches paradies. allerdings laesst die verkehrsanbindung zu wuenschen uebrig: denn anders als per flugzeug kann man canaima camp nicht erreichen, es fuehrt kein weg durch den dschungel.

ich lernte meine tour-gruppe kennen, die, man bekommt sein single-reisen ja immer gerne vor augen gehalten, ausschliesslich aus paaren bestand. entgegen des plans brachen wir noch am selben tag auf: da es seit einigen tagen nicht geregnet hatte, begannen die flusspegel zu sinken. am naechsten tag waere es nicht mehr moeglich gewesen, den fluss hinauf und vorallem noch einen tag spaeter wieder hinab zu fahren. aber auch so erwies sich die fahrt im oberen flusslauf und bei stromschnellen als alles andere als einfach: haufig steckten wir fest, mussten zu fuss weiter und/oder das boot anschieben. da das trockene wetter brilliante blicke auf die umliegenden tepuis zulies war unsere stimmung dennoch sehr gut. schliesslich kam der salto angel in sicht, der noch ordentlich gefuellt war. wir erreichten nach circa sechs stunden unser nachtlager, wo wir in haengematten schliefen. der dschungel gab nach einbruch der dunkelheit erwartungsgemaess eine menge laute von sich... inklusive jagdschuessen der einheimischen indios auf tapire. ihnen ist das auch im nationalpark zur nahrungsbeschaffung erlaubt.

am naechsten morgen ging es zu fuss bis zum fuss des salto angel, dessen spitze zu anfang in den wolken lag, so dass er aus dem nichts zu kommen schien. man konnte an der basis des salto angel in einem becken baden. unser guide wurde ungluecklicherweise von einer "24-stunden-ameise" schmerzhaft gebissen (24 stunden fieber von dem gift)... war aber mit etwas schmerzmittel bald wieder guter dinge. der rueckweg nach canaima camp war noch problematischer als der hinweg. einmal steckten wir 30 minuten in stromschnellen fest. das wir spaet dran waren, fuhren wir durch die meisten stromschnellen, statt sie zu umgehen... ein heidenspass! die meisten trugen kleiner blessuren davon - ich verstauchte mit den fuss bei bootschieben in den stromschnellen.

zurueck in canaima camp fuhren wir am naechsten tag mit dem boot zu den wasserfaellen el sapo und el sapito. bei erstgenannten gelangt man ueber ein klitschigen pfad in eine hoehle hinter den faellen. ansonsten legte ich mich im wesentlich mit den anderen an den strand der lagune. ich verstand mich besonders gut mit elena und luca, dem italienischen paerchen. wir beschlossen uns auf los roques wieder zu treffen. schliesslich ging mein rueckflug nach ciudad bolivar... erneut flog ich, alleine in der maschine, auf dem co-piloten-sitz. in ciudad bolivar holte ich mein zurueckgelassenes gepaeck und erwischte noch einen bus nach caracas... der mich die nacht ueber schockgeforen hielt, denn auch in venezuela wird air conditioning, wenn vorhanden, grundsaetzlich auf 100% gestellt.