2007/04/21

Los Roques Nationalpark (21.4.2007)

das los roques archipel liegt knapp 200 kilometer noerdlich von caracas im karibischen meer. es besteht aus rund 300 inseln und inselchen. 40 davon haben namen und auf einem, gran roque, gibt es einen (gleichnamigen) ort mit ungefaehr 1.000 einwohnern. die inseln sind von tuerkisem wasser und korallenriffen umrahmt. es gibt eine menge hai, hummer und schildkroeten in den gewaessern. noch bis in die 1950er waren die in niederlaendischem besitz. heute gehoeren sie zwar offiziell zu venezuela - aber die grosse zahl einwandernder italiener ist unverkennbar. die inseln wurden 1972 zum nationalpark erklaert. ueber nacht kann man nur auf den insel der "zona recreativa", in der osthaelfte des archipel, beiben. uebernachtet man in einer posada, so gibt es ausser gran roque kaum moeglichkeiten - mit dem zelt kann man sich dagegen auf einer ganzen reihe von inseln ab- bzw. aussetzen lassen.

carcas machte auf mich sonntagsmorgens einen eher trostlosen eindruck... so dass ichzwar den grossteil meines gepaecks eincheckt - ich selber nahm aber den bus zum flughafen, etwa zwei stunden mit dem bus ausserhalb der stadt gelegen. nach einigem preis-vergleichen entschied ich mich mit der "blue star airline" zu fliegen - und fand mich kaum zehn minuten spaeter ich in einer 12-personen-propellermaschine in richtung archipelago los roques. die inseln sahen aus der luft fantastisch aus!

auf der insel kuemmerte ich mich erstmal um die noetigen formalien: erlaubnis den park betreten zu duerfen, erlaubnis im park campen zu duerfen, lebensmittel einkaufen und boot organisieren. ich traf elena und luca, wieder und wir verbrachten die zwei abende, die ich auf gran roque war, zusammen. der ort und die ganzen inseln machten einen ueberaus entspannten eindruck - und die venezuelanischen inselbewohner waren ueberaus freundlich und hilfsbereit, was man in venezuela nicht immer voraussetzen kann.

nachdem ich die erste nacht auf gran roque verbracht hat, das aber keine nennenswert schoenen straende hat, lies ich mich zunaechst fuer zwei tage auf der isla crasqui aussetzen. wegen des mit drei kilometern laengsten strandes der los roques war ich dort tagsueber nicht alleine, einige tagesausfluegler liesen sich auch dort absetzen. ich suchte mir eine schoene stelle fuer mein zelt. abends konnte ich bei der auf der anderen seite der insel lebenden fischerfamilie zu abend essen. auf isla francisqui de abajo verbrachte ich drei tage... vorzugsweise mit lesen (jorge amado's "herren des strandes"). auch hier war ich der einzige camper. es gab keine moeglichkeit an etwas zu essen zu kommen - so dass ich mich schon auf toast mit thunfisch eingestellt hatte. zum glueck bekam ich von fischern frische beute geschenkt - so dass zumindest eine mahlzeit doch etwas besser ausfiel. nahe der nachbarinsel francisqui de arriba, zur der ich schwamm, liegt ein lagune namens "la piscina" (das schwimmbecken), durch eine natuerliche wand gegen das offene meer und dessen wellen abgeschirmt. tuerme von korallen wachsen dort und ihn ihnen verbergen sich grosse fischschwaerme - sehr zum schnorcheln zu empfehlen. netterweise hatten mir elena und luca einen schnorchel geschenkt. das fuer den dritten tag verabredete abholen klappte zum glueck - und noch am selben morgen konnte ich mit etwas charm "blue star airlines" ueberreden, mich trotz ausgebuchten fluges noch mittelfliegen zu lassen. so flog ich, mal wieder, auf dem co-piloten-sitz. ich gab fein acht und lies mir alles erklaeren: glaube, so eine kleine maschine wuerde ich jetzt schon runterbringen. moeglicherweise mit ueberlebenden.

ich habe auch zwei missgeschicke zu vermelden: in einer (zum glueck der letzten) nacht, schaffte es die aufbrausenden wellen zur spitze der fluthoehe in mein, in jugendlichem leichtsinn zu nah am wasser aufgebauten, zelt... nasses erwachen um drei uhr morgens! zum glueck hatte ich den rucksack mitsamt regenhuelle gepackt - und eine haengematte dabei. so konnte ich im mondschein meine haengematte anbringen; meinen rucksack hochhaengte ich in einen baum. so schlief ich weiter, waehrend unter mir die wellen durchrauschten (die insel ist sehr schmall an dieser stelle). was aber wirklich aergerlich ist: zurueck in carcas brannte ich meine wunderschoenen los-roques-bilder auf cd und loeschte sie von der kamera. wenn die cd nun auch noch zu lesen waere, waere das auch so in ordnung... que chimbo (ungefaehr: "was fuer ein kleines geschlechtsteil", der lokale fluch) ...bildverlust! das foto neben diesem text habe ich aus wikipedia genommen.